Die Wahl des richtigen Papiers
Stellen Sie sich vor Sie möchten für Ihre Firma einige Drucksachen bestellen. Flyer, um die geplante Aktionswoche zu bewerben, Blöcke, Briefpapier und Visitenkarten für die Mitarbeiter. Die Formate und Stückzahlen haben Sie bereits festgelegt und Sie sind nun dabei, die Artikel bei einer Onlinedruckerei zu bestellen. Hier werden von Ihnen noch Angaben zu den gewünschten Papiersorten verlangt – und Sie wissen bei der großen Auswahl nicht mehr weiter.
Damit Ihnen das nicht passiert, erklären wir Ihnen im folgenden Beitrag einiges zu verschiedenen Papiersorten und worauf Sie achten müssen.
Coated vs. Uncoated – Das steckt dahinter
Papiere lassen sich in gestrichene (coated) und ungestrichene (uncoated) Papiere einteilen. Diese unterscheiden sich vor allem in der Oberflächenbeschaffenheit und der Saugfähigkeit.
Bei gestrichenen Papieren wird mithilfe einer Streichrakel ein Bindemittel aufgetragen. Dadurch wird die Oberfläche versiegelt, sie wird glatter und stabilder. Das Bindemittel besteht dabei meist aus Kreide, Kaolin, Kalziumcarbonat und anderen Inhaltsstoffen. Gestrichene Papiere lassen Farben besonders intensiv wirken. Es sind feine Druckraster möglich und kleine Details können so sehr gut wiedergegeben werden. Besonders hochwertige Papiere sind mehrfach gestrichen, wie etwa Kunstdruckpapier.
Durch das Auftragen des Bindemittels wird das Papier weniger saugfähig, was einerseits bedeutet, dass weniger Farbe für eine gute Farbwirkung aufgetragen werden muss. Andererseits bedeutet das für die Produktion auch längere Trocknungszeiten, da die Farbe kaum in das Papier eindringen kann.
Beispiele:
- Bilderdruckpapier
- Chromokarton
Zu den ungestrichenen Papieren zählen alle holzfreien und holzhaltigen Papiere, die keine synthetischen Inhaltsstoffe beinhalten. Die Oberfläche ist rau und offenporig, es lassen sich feine Fasern erkennen. Im Gegensatz zu gestrichenen Papieren besitzt es eine hohe Saugfähigkeit, weshalb feine Raster nicht möglich sind und kleine Details verschwimmen.
Ungestrichene Papiere punkten mit ihrem natürlichen Aussehen und sind gut beschreibbar und bestempelbar. Bilder erhalten eine weiche Wirkung.
Beispiele:
- Offsetpapier
- Naturpapiere
Eine Auswahl an Papiersorten erklärt
Nun da Sie den Unterschied zwischen coated und uncoated kennen, können Sie sich mit der Vielzahl an Papiersorten intensiver auseinandersetzen. Im Folgendem haben wir eine Auswahl an Papieren näher erklärt.
Bilderdruckpapier
Es eignet sich vor allem für Druckprodukte, die viele Bilder enthalten. Durch die gestrichene Oberfläche erhalten Farben hier eine hohe Leuchtkraft, vor allem bei einer glänzenden Oberfläche. Eine matte Oberfläche wirkt dagegen schlichter, aber auch edel. Dieses Papier eignet sich vor allem für Flyer, Broschüren, Visitenkarten und andere Druckprodukte.
Offsetpapier
Das weiße, holzfreie Papier ist auch nach dem Druck sehr gut beschreibbar und bestempelbar. Dadurch ist es ideal für Büroanwendungen geeignet, wie Briefpapier oder Blöcke, sowie für Produkte, die nach dem Druck noch per Hand beschrieben werden sollen. Dazu gehören zum Beispiel Terminkarten.
Chromokarton
Chromokarton ist mehrfach gestrichen und besitzt eine hohe Widerstandsfähigkeit. Die Vorderseite ist glänzend, die Rückseite dagegen matt und beschreibbar. Es eignet sich hervorragend für Präsentationsmappen, Postkarten, Stempelkarten, Gruß- oder Einladungskarten.
Affichenpapier
Das Besondere am Affichenpapier ist seine blaue Rückseite, die zu einer besseren Lichtundurchlässigkeit führt. So scheint der Untergrund nicht durch die gestrichene Vorderseite. Das wetterbeständige Papier eignet sich vor allem für kurz- und mittelfristige Plakatwerbung im Außenbereich.
Umweltfreundliche Papiere
Recyclingpapier
Es besteht zu 100 % aus Altpapier. Im Gegensatz zu Offsetpapier besitzt es größere Poren, die eine kontrastreichere Farbwiedergabe ermöglichen. Ein Recyclingpapier muss nicht zwangsläufig dunkel und grau sein, wie man es kennt. Mittlerweile gibt es auch viele Recyclingpapiere mit einem hohen Weißegrad, der durch mehrfaches Bleichen erreicht wird.
Graspapier
Wie der Name bereits vermuten lässt, besteht dieses Papier aus Gras. Durch den reduzierten Holzverbrauch und den schnell nachwachsenden Rohstoff ist es besonders umwelt- und ressourcenschonend. Es besitzt eine gelbliche Färbung und eine starke Struktur. Grasfasern sind sichtbar und sorgen für einen interessanten optischen Effekt. Graspapier kann für eine Vielzahl an Druckprodukten verwendet werden, etwa Flyer, Visitenkarten oder Briefpapier. In erster Linie richtet es sich an eine naturliebende und umweltbewusste Zielgruppe.
Kraftpapier
Kraftpapier besteht fast zu 100 % aus Zellstoff und ist recyclebar. Es besitzt eine braune Farbe und besticht durch seine hohe Festigkeit, weshalb es vor allem für Papiertüten verwendet wird.
Wieso muss das Papier bei der Gestaltung berücksichtigt werden?
Es ist wichtig schon bei der Gestaltung zu wissen, auf welches Papier gedruckt werden soll. Nehmen wir einmal Visitenkarten als Beispiel, die auf ein ungestrichenes Papier, wie etwa Offsetpapier, gedruckt werden sollen. Das Papier besitzt eine höhere Saugfähigkeit als gestrichene Papiere, hier sollte also auf den Farbauftrag geachtet werden. Wie hoch dieser maximal sein darf ist bei jedem Papier unterschiedlich, die Werte erfragen Sie am besten bei Ihrer Druckerei. Besonders bei Zeitungspapier ist dieser maximale Farbwert zu beachten. In unserem Beispiel sollten keine vollflächigen Hintergründe angelegt werden, da das Papier die Farbe möglicherweise nicht gleichmäßig aufnimmt. Das Endergebnis kann fleckig wirken.
Soll auf ein farbiges Papier gedruckt werden, muss auch das bei der Gestaltung berücksichtigt werden. Um eine gute Lesbarkeit zu erzielen ist es wichtig, Farben mit einem optimalen Kontrast zur Papierfarbe zu verwenden.
Die richtige Papierstärke
Beim Thema Papiersorten kennen Sie sich nun gut aus, lassen Sie uns also kurz über die Grammatur, bzw. die Papierstärke reden. Die Grammatur gibt das Flächengewicht des Papiers in Gramm pro Quadratmeter an. Je höher also die Zahl, desto stärker ist das Papier.
Einige gängige Grammaturen sind:
- Flyer: 135 g/m²
- Klappkarten: 250 g/m²
- Visitenkarten: 350 g/m²
- Briefpapier: 90 g/m²
- Broschüren: innen 135 g/m², Umschlag 170 g/m²
Welches Papier und welche Grammatur soll man für was verwenden?
Diese Frage lässt sich leider nicht eindeutig beantworten. Zunächst sollten Sie sich fragen, für welchen Zweck Ihr Druckprodukt benötigt wird. Ein hochwertiger Katalog hat natürlich ganz andere Anforderungen als ein Werbeflyer.
Die zweite Frage ist das Budget, das Ihnen zur Verfügung steht. Hochwertige Papiere sind entsprechend teurer als andere.
Behalten Sie außerdem Ihre Zielgruppe im Auge – als Besitzer eines Bioladens punkten Sie mit Flyern aus Graspapier deutlich mehr bei potenziellen Neukunden als mit einem Druck auf Bilderdruckpapier.
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