Die korrekte Beschnittzugabe im Druck
Hatten Sie schon einmal Probleme bei der Druckdatenerstellung? Ein häufig auftretender Fehler bei der Druckdatenerstellung, der in der Produktion zu Problemen führen kann, ist ein nicht korrekt angelegter Beschnitt. Wie Sie das vermeiden können, erfahren Sie hier.
Wozu dient der Beschnitt?
Der Beschnitt bzw. Anschnitt ist ein Bereich, der über das Endformat des Druckproduktes hinaus geht. Bilder, Flächen und andere Grafikelemente, die sich am Papierrand befinden, werden über das Endformat bis in den Beschnitt, also randabfallend, angelegt, um Blitzer zu vermeiden. Diese entstehen durch Schneidedifferenzen beim Zuschnitt der Papierbogen auf das Endformat des Produkts. Sind betroffene Elemente nicht randabfallend angelegt, werden nach dem Zuschneiden papierweiße Kanten zu sehen sein, wo sie nicht gewünscht waren.
Standardmäßig beträgt die Beschnittzugabe rundum 3 mm, manche Druckereien arbeiten auch mit 2 mm. Im ersten Fall wäre bei einem DIN A5 Flyer mit den Maßen 148 x 210 mm das Anlegeformat also 154 x 216 mm. Wichtige Elemente wie Texte oder Logos legen Sie hingegen mit ausreichend Sicherheitsabstand zum Rand an, um zu vermeiden, dass diese angeschnitten werden. Üblich sind hierbei mindestens 3 mm, bei den meisten unserer Produkte finden Sie in den Dateivorgaben eine Vorgabe von 5 mm.
Beschnitt im Druck. Ein Praxisbeispiel.
Drucksachen wie beispielsweise Flyer werden häufig im Sammeldruck produziert, also mit mehreren Druckaufträgen verschiedener Kunden auf einen Druckbogen gedruckt. Stellen wir uns vor, das Taxiunternehmen legt seinen Flyer mit einem taxi-gelben Hintergrund an. Daneben wird auf dem Druckbogen ein Flyer der Sparkasse platziert, der überwiegend rot gestaltet ist. Nach dem Druck werden die gestapelten Druckbogen geschnitten, also die einzelnen Flyer aus dem Druckbogen herausgeschnitten. Nun stellen wir uns vor, wir würden einen Stapel Papier mit der Schere schneiden: Die Schnittkante wäre nicht bei allen Exemplaren zu 100 Prozent gleich. Diese Schneidetoleranz tritt im Millimeterbereich auch an der Schneidemaschine einer Druckerei auf.
Wenn wir davon ausgehen, dass in unserem Beispiel kein Beschnitt angelegt wurde und die beiden Flyer nebeneinander auf dem Druckbogen sind, dann hätte der gelbe Taxi-Flyer unter Umständen an der Kante einen roten Streifen der Sparkasse im Bereich von 0,1 bis 1 mm. Das könnte natürlich auch umgekehrt vorkommen, so dass auf dem roten Flyer der Sparkasse eine gelbe Kante zu sehen wäre. Diese Kante wird Blitzkante genannt. Falls bei der Datenanlegung der Fehler begangen wird, den Hintergrund nicht in den Beschnitt zu verlängern, also der Beschnitt zwar angelegt, aber weiß ist, dann wären die Blitzkanten zwar nicht vom Nachbarflyer zu sehen aber dafür weiß, was keine Besserung des Ergebnisses zur Folge hätte. Wurden alle Daten korrekt angelegt, der Taxiflyer im Beschnitt gelb, der Sparkassenflyer rot, dann wird der Schnitt innerhalb des Beschnittes erfolgen und es entstehen keine Blitzkanten an den Seiten.
Wie lege ich den Beschnitt nun korrekt an?
In den meisten Layoutprogrammen, wie etwa Adobe InDesign, haben Sie beim Anlegen eines neuen Dokuments die Möglichkeit einen Beschnitt anzulegen.
- Geben Sie die Größe des Endformates an (z.B. 148 x 210 mm)
- Geben Sie unter "Anschnitt und Infobereich" jeweils 3 mm an allen Seiten an
- Legen Sie im Dokument anzuschneidende Elemente über das Endformat hinaus in den Beschnitt an
- Kontrollieren Sie Ihr Layout im Vorschaumodus
- Achten Sie beim Export darauf, die Anschnittseinstellungen des Dokuments zu übernehmen
Schnittmarken, Passermarken und Farbkontrollstreifen müssen Sie bei uns nicht anlegen. Diese Elemente platziert unsere Druckvorstufe selbstständig mit ihren eigenen Prüfelementen.
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