Print vs. Digital
Einige unter Ihnen können sich noch an die Zeit erinnern, in der Zeitungen und Magazine unsere Hauptinformationsquelle waren. Für einige ist dies auch immer noch der Fall, trotz voranschreitender Digitalisierung. Muss man sich Sorgen machen um unsere Printprodukte oder ist das unberechtigt? Was eignet sich besser für Werbezwecke? Diesen Fragen gehen wir auf die Spur.
Lang lebe Print
Druckprodukte haben den digitalen Medien immer noch einige Dinge voraus. Sie sind eine willkommene haptische Abwechslung zum kalten, glatten Bildschirm von Smartphone, Tablet und Co. Der warme und fühlbare Charakter weckt Emotionen und kann je nach Papiersorte sehr hochwertig wirken. Wichtige, nicht greifbare Ziele wie Vertrauen, Authentizität oder Sympathie werden nicht nur durch visuelle Eindrücke erreicht, sondern auch durch die Haptik.Printmedien wirken oftmals einfach seriöser, vor allem wenn es um die reine Informationsbeschaffung geht. Hier können Inhalte nach Erscheinen nicht einfach geändert oder gelöscht werden, eine gute Recherche ist also ein Muss. Zeitgleich kann man dies als Nachteil sehen, denn Fehler können sich auch bei größter Sorgfalt einmal einschleichen.
Das Lesen einer gedrucken Zeitung fällt oftmals leichter als im Internet. Am Bildschirm sieht man oft bunte, sich bewegende Aneigen am Rand oder zwischen zwei Absätzen, nervige Fenster ploppen aus dem Nichts auf, im Hintergrund hört man die Geräusche eines Videos. Zwar befinden sich in Zeitungen auch Anzeigen, die um Ihre Aufmerksamkeit wetteifern, diese sind aber still und richten sich nur an Ihre optische Wahrnehmung. Dadurch fällt es leichter, sich auf den Text zu konzentrieren.
Ist man auf der Suche nach etwas bestimmten, etwa ein bestimmtes Stichwort in einem Sachbuch, kann das erstmal einen Moment dauern. Bis das Wort im Stichwortverzeichnis gefunden und die richtige Seite aufgeblättert ist können einige Minuten vergehen. Das ist ein Nachteil von Printmedien gegenüber digitalen Medien.
Zudem gibt es kaum Möglichkeiten der Interaktion. Auf das Geschriebene hat man keinen Einfluss, mit dem Autor in kontakt treten geht nur über meist emotional aufgeladenen Leserbrief. Direktes Feedback oder Mitbestimmung sind nicht möglich.
Das digitale Neuland
Mit dem Internet lassen sich Inhalte schnell, einfach und gezielt an die Zielgruppe bringen. Es ist möglich, sehr viele Inhalte für sehr viele Menschen auf einmal zugänglich zu machen. Durch geschickten Einsatz diverser Funktionen sozialer Medien können primär die Menschen angesprochen werden, die Interesse am Thema zeigen.Digitale Medien schonen unsere Ressourcen. Für die Veröffentlichung eines Zeitungsartikels online müssen nicht erst Bäume gefällt werden. Im Durchschnitt fällt die Gesamtumweltbelastung beim elektronischen Lesen eher geringer aus als beim Papier. Vor allem, wenn man Geräte wie einen Reader verwendet, die weniger Strom verbrauchen als etwa ein iPad. Dieses Verhältnis kann sich allerdings auch umkehren. Ist eine Zeitung einmal gedruckt, kann sie beliebig lange emissionsfrei gelesen werden, online steigt der Schaden hingegen mit der Lesedauer. Eine Papierzeitung ist ökologischer als eine elektronische, sobald sie von mehr als drei Leuten oder länger als eine halbe Stunde gelesen wird.
Online kann jeder neuen Content kreieren. Das klingt erstmal nach etwas positivem, doch nicht jeder geht mit dieser Macht verantwortungsbewusst um. Viele Menschen machen sich nicht die Arbeit, sorgfältig zu einem Thema zu recherchieren oder verbreiten gezielt Halbwahrheiten oder Falschmeldungen. Ein reflektierter Umgang mit Informationen ist gerade online ein Muss.
Im Internet wird der Nutzer mit Input überflutet. Hier eine bunte Anzeige, dort ein Pop-Up-Fenster. Auf sozialen Medien muss man schnell auf den Punkt kommen und immer wieder neue Reize für die Wahrnehmung bieten, um die Aufmerksamkeit bei sich zu behalten. Das hat Auswirkungen auf das Gehirn. Es fällt schwerer, Unwichtiges von Wichtigen zu unterscheiden, das Gedächtnis lässt nach.
Fazit
Verteufeln sollte man die digitalen Medien nicht, sie bieten einige Vorteile, sind praktisch und schon längst fester Teil unseres Alltags. Ein gewissenhafter Umgang ist allerdings Pflicht. Printmeiden haben im Gegensatz dazu eine viel längere Geschichte und sind fester Bestandteil unserer Informationskultur. Wiegt man die Vor- und Nachteile ab, gibt es keine klare Antwort auf die Frage, was nun besser ist. Welche Methode Sie für Ihre Werbezwecke einsetzen, hängt von Ihren eigenen Vorzügen und Ihrer Zielgruppe ab.Eine Kombination von Print und Digital ist ebenfalls möglich. So sieht man viele Plakate oder Flyer mit QR-Codes, die auf eine Website mit weiteren Informationen führen. Verschiedene Drucktechniken, Veredelungen und Papiersorten bieten Ihrer Zielgruppe eine willkommene haptische Abwechslung zum Smartphone-Display.
Ob Printmedien irgendwann aussterben, ist unwahrscheinlich. Dafür sind sie zu fest in unserer Gesellschaft verankert. Digitale Medien werden zwar weiterhin rasant wachsen und eine größere Rolle einnehmen, aber ein Ende der Druckproduktion ist noch lange nicht in Sicht.
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