Regeln der Plakatgestaltung
Bald ist es wieder so weit und man wird vermehrt in Städten und Gemeinden auf Festwerbung stoßen. Die beliebteste Art für Volksfeste zu werben sind Plakate. Sie bieten ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis und garantieren eine große Reichweite. Ob sie nun für ein Volksfest, ein Event oder neue Produkte werben wollen, eine ansprechende Gestaltung ist bei Außenwerbung besonders wichtig.
Was sind die Vor- und Nachteile von Plakatwerbung?
Wie bereits erwähnt sind Plakate vor allem eins: günstig. Nach Gestaltung und Anbringung müssen Sie auch nichts weiter mehr tun, um Ihre Werbebotschaft zu verbreiten. Das geschieht ganz von selbst durch vorbeikommende Passanten und Mundpropaganda. Der Standort kann je nach Material frei gewählt werden. Haben Sie sich für wetterbeständiges Affichenpapier entschieden, können die Plakate problemlos im Freien aufgehängt werden.Im Gegensatz zu online Kampagnen lässt sich bei Außenwerbung der Erfolg allerdings nur schwer direkt messen. Gedruckte Werbekampagnen können im Nachhinein nicht angepasst werden.
Wo sollten Plakate am besten aufgehängt werden?
Die kurze Antwort: Dort, wo viele Menschen sind. Je mehr Menschen Ihr Plakat sehen können, desto schneller verbreitet sich Ihre Werbebotschaft. Allerdings gibt es noch weitere Faktoren, die berücksichtigt werden müssen.
Betrachtungsdauer
Je länger das Plakat betrachtet werden kann, desto besser prägt man sich alle Informationen darauf ein. Kann nur schnell im Vorbeigehen ein Blick darauf geworfen werden, ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass man sich an Ihr Plakat erinnern wird. So eignen sich Orte mit öffentlichen Sitzgelegenheiten sehr gut zur Plakatanbringung, wie an Bahnhöfen oder Bushaltestellen. Auch an der Ampel muss jeder früher oder später warten und hat Zeit, Ihr plakat zu betrachten. Je nach Zielgruppe und Thema Ihrer Werbekampagne eignen sich auch Wartezimmer von Arztpraxen oder anderen Einrichtungen.Sichtbarkeit
Es hilft Ihnen auch die beste Gestaltung nichts, wenn Ihr Plakat ungünstig verdeckt wird und nicht leserlich ist. Im Straßenverkehr wird es Ihnen unweigerlich passieren, dass Ihre Werbung von Fahrzeugen kurzzeitig verdeckt wird. Möchten Sie dennoch am Straßenrand werben, müssen Sie auf eine große und auffällige Schrift achten. Der Text muss kurz und einprägsam sein, in der Fußgängerzone darf es dann etwas mehr Text werden.Konkurrenz
Steht Ihr Plakat alleine, kann es optimal wirken und viele Blicke auf sich ziehen. In der Realität ist das oft leider nicht möglich, denn jede Gemeinde regelt die Anbringungsmöglichkeiten individuell. Auf einer Litfaßsäule werden Sie viel Konkurrenz haben, da können die Farben auch etwas außergewöhnlicher sein, um sich von der Masse abzugrenzen. Wenn Sie sich keine Plakatwand mit anderen teilen möchten, haben Sie evtl. die Oprion, eine ganze Wand zu mieten. Das können Sie natürlich auch als Vorteil nutzen und im Großformat werben.Beleuchtung
Ihre Werbebotschaft muss ausreichend beleuchtet sein, egal ob direkt oder indirekt. So ist sichergestellt, dass es auch in der Dämmerung und bei Nacht lesbar ist. Möchten Sie auf Nummer sicher gehen und mit einem Leuchtkasten werben, lassen Sie Backlight-Folie bedrucken. Das ist natürlich etwas kostenintensiver als ein normales Plakat, lohnt sich aber vor allem in Gegenden, wo nachts noch viele Menschen unterwegs sind.Um Plakate anbringen zu dürfen, benötigen Sie in jedem Fall die Genehmigung der Stadt oder Gemeinde. Wer illegal plakatiert muss mit einem Bußgeld rechnen. Beachten Sie außerdem die Regeln zur Plakatanbringung, die in Ihrem Bundesland gelten.
Wie gestaltet man ein Plakat?
Nun da die ganze Vorausplanung abgeschlossen ist, brauchen Sie natürlich noch das Plakat selbst. Unternehmen beauftragen meist die Gestaltung oder haben eigene Gestalter in der Firmer. Vereine und ehrenamtliche Organisationen haben dazu meist nicht die Möglichkeit und müssen selbst kreativ werden.Erst muss eine Idee her. Hier gilt: Experimentieren! Die erste Idee ist nie final, auch Profis verwenden selten den ersten Entwurf. Skizzen auf Papier können helfen, um sich ein grobes Bild vom Layout zu machen. Behalten Sie in jedem Fall Zweck und Zielgruppe Ihrer Kampagne im Kopf! Ist das Plakat für ein sommerliches Volksfest und die Zielgruppe breit gefächert (alt, jung, Familien, ...), sollte das auch in der Gestaltung erkennbar sein. Plakate von Unternehmen haben meist den gleichen Aufbau: Überschrift groß oben, ein mittiges Bild, Logo in der Ecke. Künstlerische Plakate und Werbung für Events dürfen sich da mehr Freiheiten lassen, Zeit und Ort sind dann oft wichtiger als das Motiv.
Folgen Sie dem AIDA-Prinzip. Die Abkürzung steht für Attention Interest Desire Action und bedeutet zu Deutsch: Aufmerksamkeit erzeugen, Interesse wecken, zu Aktion auffordern. Um Aufmerksamkeit zu erzeugen, benötigen Sie einen Blickfang, Interesse wecken Sie durch Berücksichtigung der Bedürfnisse Ihrer Zielgruppe. Die Aktion als Ziel könnte sein, Kunden zum Kauf eines Produkts zu animieren oder Leute auf Ihr Event zu locken.
Blickfang
Als Blickfang eignen sich Fotos oder Grafiken sehr gut. Sollte das nicht möglich sein, kann auch auf Schrift als Blickfang gesetzt werden. Das erfordert allerdings einiges an Erfahrung und Hintergrundwissen zum Thema Typografie. Ein provokanter, außergewöhnlicher oder lustiger Spruch ist dafür gut geeignet. In jedem Fall sollten Sie auf Farbharmonien und -kontraste achten, beispielsweiße ist helle Schrift auf gelben Hintergrund nur sehr schwer lesbar und schreckt den Betrachter ab.
Interesse
Versetzen Sie sich in Ihre Zielgruppe. Was sind Ihre Bedürfnisse, was beschäftigt sie? Setzen Sie sich möglichst intensiv mit Ihrer Zielgruppe auseinander und erstellen eine Zielgruppenanalyse. Daraus lasse sich einige Gestaltungselemente ableiten. Ihre Zielgruppe ist umweltbewusst? Grüntöne unterstreichen Ihre Naturverbundenheit. Sie sind gerne unter Menschen? Gruppenfotos helfen Ihnen damit weiter. Arbeiten Sie mit Sponsoren zusammen, sollten Sie deren Logos auf dem Plakat platzieren - das schafft Vertrauen zwischen Ihnen und Ihrer Zielgruppe.Software
Eine Bleistiftzeichnung können Sie natürlich nicht an eine Litfaßsäule kleben, die Erstellung des Plakats erfolgt digital. Dafür gibt es zahlreiche Programme. Kostenpflichtige Programme wie Adobe InDesign oder Affinity Publisher geben Ihnen eine große Bandbreite an Werkzeugen an die Hand, um Ihr Layout umzusetzen. Für Hobby-Gestalter gibt es zahlreiche kostenlose Programme und Onlinetools wie Scribus oder Canva.Bei der Gestaltung selbst gibt es ein paar grundlegende Regeln zu beachten. Achten Sie auf den Blickverlauf. In der Regel betrachten wir Texte in Z-Form, also von links oben nach rechts unten, was unserer Leserichtung entspricht. Durch geschickte Platzierung und Einsatz von Größenverhältnissen können Sie den Blickverlauf selbst steuern. Die Überschrift sollte kurz und knackig sein, maximal 5 Wörter sind erlaubt. Achten Sie bei der Schriftwahl auf aktuelle Trends. Allgemein sind serifenlose Schriften beliebt, aber auch Vintage-Schriften und Handlettering liegen im Trend. Verwenden Sie in jedem Fall nicht mehr als drei Schriftgrößen, -schnitte und -arten, sonst wirkt das Plakat schnell unübersichtlich. Sie haben etwa 3-5 Sekunden Zeit, um Ihre Werbebotschaft rüberzubringen, weniger ist also tatsächlich mehr.
Zur besseren Vorstellung haben wir für Sie ein negatives (links) und ein positives (rechts) Plakatlayout als Beispiel erstellt:
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