Lässt sich über Design streiten?
Design ist bekanntlich Geschmacksache. Aber stimmt das tatsächlich? Für den Endverbraucher mag das zutreffen, wenn ihm das Design der Verpackung gefällt ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass er das Produkt kauft. Wer allerdings im Marketing und als Gestalter arbeitet, darf sich nicht auf sein subjektives Empfinden stützen. Damit Sie mit einem objektiven Blick an die Sache herangehen, geben wir Ihnen heute ein paar Hilfestellungen.
Was ist Geschmack?
Zunächst sollte geklärt werden, was Geschmack eigentlich ist. Wenn man einmal online danach sucht, kommt man zu folgendem Ergebnis: Geschmack ist ein subjektives Werturteil über das, was für jemanden schön oder angenehm ist.In Marktforschung und Marketing werden Personengruppen nach verschiedenen Merkmalen analysiert und untergrliedert. Faktoren wie soziodemografische Fakten (Alter, Geschlecht, Einkommen, Wohnort, etc.), soziale Lage (Unter-, Mittel-, Oberschicht) und die Grundorientierung (Werte wie Tradition, Modernisierung, etc.) spielen eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des Geschmacksempfindens. Dazu kommt noch der aktuelle Zeitgeist der Gesellschaft, also z.B. was gerade in Mode ist. Jeder kann aufgrund von Hobbies, Beruf und weiteren Faktoren mindestens einer Personengruppe zugeordnet werden. Daraus lässt sich schließen, dass unser Geschmack nicht ganz so individuell ist wie gedacht. Eine Zielgruppe muss also eindeutig bestimmt und analysiert werden.
Zielgruppenanalyse
Die Kunst eines ansprechenden Designs liegt in der Verknüpfung von Grundbedürfnissen und Glaubenssätzen der Zielgruppe. Dafür muss man die Zielgruppe gut kennen und sich mit ihr intensiv auseinander setzen. Dazu gehören etwa Wünsche, Bedürfnisse und Probleme, aber natürlich auch soziodemografische Faktoren wie Alter und Geschlecht. Es kann auch hilfreich sein, als Gestalter Hand in Hand mit Repräsentanten der Zielgruppe zusammenzuarbeiten, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.
Der erste Eindruck ist meist subjektiv geprägt, eine erfolgreiche Marketingmaßnahme basiert allerdings auf einer objektiven Beurteilung. Marketingverantwortliche müssen also eine objektive Sichtweise bewahren und das Medium mit den Augen der Zielgruppe zu erfassen und zu bedienen.
Design neutral bewerten
Um Ihre Gestaltung neutral bewerten zu können, gibt es ein paar hilfreiche Fragestellungen. Diese Anhaltspunkte beziehen sich auf die jeweilige Zielgruppe.
- Ist die Botschaft klar verständlich?
- Werden die Erwartungen des Kunden erfüllt?
- Ist die Kernaussage schnell erfassbar?
- Welche Wirkung soll beim Betrachter ausgelöst werden?
- Wie steht die verwendete Farbe/Typografie/Form in Verbindung mit der Zielgruppe?
- Folgt das Design einem bestimmten Trend und spricht dieser die Zielgruppe an?
- Ist das Design für die Zielgruppe individuell und unverwechselbar?
- Kennt die Zielgruppe das Produkt bereits?
- Ist das Layout gut strukturiert und benutzerfreundlich?
- Werden die Unternehmenswerte als positiv und glaubwürdig wahrgenommen?
- Wird das Corporate Design eingehalten?
- Welche Mitbewerber sind der Zielgruppe bekannt?
- Bleibt die Gestaltung im Gedächtnis?
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