Farbpsychologie - Die Macht der Farbe
Farben spielen eine sehr große rolle in unserem täglichen Leben und stellen dennoch eine ebenso große Herausforderung dar. Sie können sowohl künstlerisch, als auch rein wissenschaftlich betrachtet werden. Die gute Nachricht: Man kann lernen, Farben effektiv zu nutzen. Wir haben uns etwas mit dem Thema Farbpsychologie auseinandergesetzt und bringen Licht ins Dunkeln.
Wieso ist die Farbwahl wichtig?
Für eine erfolgreiche Werbekampagne kann die richtige Farbwahl und -kombination entscheidend sein, denn es lässt sich nicht bestreiten, dass Farben eine bestimmte Wirkung auf uns haben. So fand in den 1950er Jahren ein Experiment in den USA statt, bei dem hellgrüne und dunkelgraue Pakete versendet wurden. Nach der Auslieferung sollten die Paketzusteller die Gewichte der Pakete beurteilen und schätzten dabei die hellgrünen Pakete als leichter ein. Dabei war der Inhalt der Pakete identisch und das Gewicht immer gleich. Ebenfalls in den 1950ern gab es eine Beschwerde von Textilarbeitern über die geringe Raumtemperatur des Arbeitsplatzes. Die Geschäftsleitung versprach Besserung, änderte allerdings nichts an der Temperatur selbst. Lediglich die blaugrünen Wände wurden mit Rottönen überstrichen, dennoch wurde die Raumtemperatur von den Arbeitern als angenehmer empfungen. Mit Farben kann also ein wesentlicher Teil unserer Wahrnehmung gesteuert werden.Der Mensch denkt in Schubladen, daran ist nichts verkehrt. Hätten unsere Vorfahren keine Schublade für die Silhouette eines Mammuts entwickelt, wären sie jedes Mal gezwungen gewesen neu darüber nachzudenken, was dieses Tier nochmal war. Diese Kategorisierung erfolgt in wenigen Sekunden, in denen entschieden wird, ob etwas für uns interessant ist oder nicht - und der Großteil dieser Bewertung ist abhängig von der Farbe. Bei Werbekampagnen oder allgemein Ihrer Corporate Identity ist die Farbwahl also entscheidend, die visuelle Identität der Marke muss klar und deutlich kommuniziert werden.
Übrigens: Auch der Geschmackssinn wird von Farben beeinglusst. Sie haben sicherlich eine Person in Ihrem Bekanntenkreis, die von den bunten Schokodrops eine bestimmte Farbe bevorzugt, weil sie "besser schmeckt". Dabei sind die Zutaten für die verschiedenen Farben der Schokodrops identisch. Auch in der Medizin hat man diesen Zusammenhang festgestellt. So beeinflusst die Farbe von Placebo-Pillen deutlich ihre Wirksamkeit. Pillen in warmen Tönen wirken besser als Stimulanzien, während kühlere Farbtöne besser als Antidepressiva wirken.
Wie werden Menschen von Farben beeinflusst?
Gut gewählte Farben und verschiedene Farbkombinationen rufen in uns intensive Emotionen hervor und lenken damit unsere Entscheidungen. Ob ein Kunde ein Produkt kauft oder nicht, ist zum Beispiel stark von der Farbgebung der Verpackung abhängig. einige Verbindungen von Farben und Gefühlen sind evolutionär bedingt, andere abhängig von Kontext und Kultur. Dass eine Farbe einer bestimmten Emotion zugeordnet werden kann, ist also nicht ganz richtig.Evolution
Biologisch betrachtet macht es sehr viel Sinn, Farben mit Gefühlen zu verbinden. So macht uns das helle, gelbe Sonnenlicht wach und munter, während das dunkle Blau der Nacht uns ermüden lässt.In einer ländlichen Umgebung voller Grüntöne sind wir empfindlicher für andere Farben, Rote Objekte, etwa Früchte, fallen uns da sofort ins Auge.,
Kultur
Viele Farbbedeutungen kommen aus unserer Kultur, denn Farben sind eine wichtige Form unserer Kommunikation. Weiß steht in machen Kulturen für Unschuld, in anderen wiederum für den Tod. Rot stellt bei uns die Liebe dar, in Indien ist sie gelb und in Afrika blau. Dieselbe Farbe kann also auf der ganzen Welt mit einer anderen Emotion verknüft werden. Möchten Sie im fernen Ausland werben, müssen Sie sich zuvor also sorgfältig über die Kultur informieren.Erfahrung und Kontext
Unser assoziatives Netzwerk wird das ganze Leben lang ausgebaut - auch in Bezug auf Farben. Mit jeder Erfahrung wird ein neuer Knotenpunkt geschaffen und bereits vorhandene Verknüpfungen angepasst. Bei der Farbe Rot denken wir einerseits an Stoppschilder, andererseits an süße Erdbeeren oder Kirschen. Im Kontext vom Straßenschild sehen wir Rot als Warnfarbe, Gefahr wird signalisiert. Bei einer roten Getränkedose hingegen denken die meisten wohl automatisch an Cola, von der keine Gefahr ausgeht.Es ist deshalb unerlässlich, für die korrekte Farbwahl Ihre Zielgruppe genau zu analysieren: Woher kommen sie? Was sind ihre Erfahrungen? Was ist ihnen wichtig? Informieren Sie sich auch über die Farben, die Ihre Mitbewerber verwenden. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, in einer Branche, in der Grün dominiert, wird etwa Rot als sehr irritierend wahrgenommen.
Farbwirkungen in unserem Kulturkreis
Unsere Kultur hat den größten Einfluss darauf, wie wir Farben wahrnehmen. Die psychologische Wirkung von Farben ist ein sehr wichtiger Teil Ihrer Corporate Identity, denn aus der Farbwirkung lassen sich Unternehmensattribute ableiten. Damit beeinflussen Sie unterbewusst Kunden und Geschäftspartner. Bei den folgenden Farbwirkungen beziehen wir uns auf den deutschsprachigen/westlichen Raum.Rot steht für Aktivität, Leidenschaft und Hingabe. Sie erregt unsere Aufmerksamkeit und kann auch appetitanregend wirken. Genutzt wird rot häufig von Spielefirmen und Fast-Food-Ketten.
Blau ist eine ruhige Farbe, die Sicherheit, Vertrauen und Seriosität widerspiegelt. Früher galt sie als Farbe der Wissenschaft, heutzutage ist es Weiß. In der Kommunikation findet man diese Farbe häufig.
Für ein großes Umweltbewusstsein steht die Farbe Grün. Sie wirkt freundlich und naturverbunden. Perfekt für Bioläden oder im Gesundheitswesen.
Orange steht für Kreativität, Agilität und Enthusiasmus. Sie wird häufig als Akzentfarbe eingesetzt.
Braun bringen wir in Verbindung mit Kaffee, Erde und der Natur. Durch den warmen Ton wird eine gemütliche Atmosphäre geschaffen. Vor allem in Kombination mit dunklen Grüntönen steht es für Natürlichkeit und ein großes Umweltbewusstsein.
Eine kompetente und zurückhaltende Farbe ist Grau. Die nüchterne Farbe lässt farbenfrohe Produktfotos besonders gut zur Geltung kommen. Je nach Material kann es auch metallisch und hochwertig wirken.
Schwarz gilt als edel und sachlich. Genutzt wird es gerne für zukunftsorientierte Produkte. Auf Flyern oder anderen Drucksachen lassen sich mit schwarz einfach hohe und damit auffällige Kontraste erzielen. In einigen Branchen gilt Schwarz auch als Luxus-Farbe, wie etwa in der Automobilbranche.
Dennoch dürfen Sie eines nicht vernachlässigen: Ihren persönlichen Geschmack. Schließflich stehen Sie hinter dem Unternehmen und vertreten es nach außen. hinter dem bekannten Facebook-Blau beispielsweise stecken keine ausgeklügelten Strategien. Der Gründer Mark Zuckerberg hat lediglich eine Rot-Grün-Schwäche und erkennt Blau am besten.
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