Einfalzreich: Das sind Falzflyer
Einige Druckprodukte werden nach dem Druckprozess noch weiterverarbeitet. Dabei gibt es zahlreiche Möglichkeiten, eine davon ist das Falzen. Und diese möchten wir heute näher erläutern.
Falzen ist nicht gleich Falten
Als Falz wird die Kante bezeichnet, an der das Papier maschinell gebrochen (gefalzt) wird. Hier wird gleich der Unterschied zum Falten deutlich: gefaltet wird ausschließlich per Hand. Durch diesen Vorgang wird das Papier in mehrere Seiten unterteilt.Wie viele Falze für Sie die richtigen sind, hängt dabei vom Informationsgehalt Ihres Flyers ab. Haben Sie nur wenige Informationen, kommen Sie mit einem 4-seitigen Parallelfalzflyer aus. Wenn Sie stattdessen viel zu sagen haben, könnte ein 14-seitiger Zickzackfalzflyer das richtige Produkt für Sie sein.
Umformende Verfahren
Beim maschinellen Falzen von stärkeren Papieren kann es zum Aufbrechen der Falzkante kommen, die Farbe kann abplatzen. Um das zu vermeiden, werden stärkere Papiere zusätzlich in der Laufrichtung gerillt.
Rillen
Beim Rillen handelt es sich um ein umformendes Verfahren zur Weiterverarbeitung von Papier. Am Falz wird das Papier mittels der Rilllinie geschwächt, bzw. verdünnt, was ein einfacheres Falten bewirkt. Dadurch entsteht auf einer Seite eine linienförmige Vertiefung, auf der Gegenseite hingegen eine entsprechende Erhöhung.
Vorteile:
- erleichtert Falten und Öffnen
- vermindert das Aufbrechen des Falzrückens
- ideal bei Grußkarten, Falzflyern, Visitenkarten, Broschüren
Nuten
Genutet wird ebenfalls, um das Falten zu erleichtern. Im Gegensatz zum Rillen ist es ein zerspanendes Verfahren, d.h. es wird Material aus dem Papier ausgehoben. Nuten kommt nur bei sehr hohen Grammaturen zum Einsatz, wie etwa bei der Kartonagenherstellung. Für Druckprodukte ist es nicht empfehlenswert, da dabei die Druckfarbe abgetragen wird.
Schon gewusst?
Papier lässt sich unabhängig vom Ausgangsformat nur sieben Mal falten, da sich bei jedem Bruch die Anzahl der Papierlagen verdoppelt, die Fläche sich jedoch halbiert. Bei der letzten Faltung hat der Bogen das 128-fache der ursprünglichen Stärke - bei einem 80 g/m² Papier mit 0,12 mm Stärke bedeutet das am Ende eine Dicke von 15,36 mm.
Falzarten - Die kannste knicken
Nach diesen produktionstechnischen Informationen möchten wir Ihnen noch einige Standard-Falzarten näherbringen.
Einbruchfalz
Beim Einbruchfalz, den sie in unserem Shop unter Parallelfalz finden, wird das Papier einmalig in der Mitte geknickt. Dadurch entstehen vier Seiten, die Sie frei gestalten können. Diese Falzart eignet sich beispielsweise für Tischkarten, Gruß- und Einladungskarten oder Klappvisitenkarten.
Fensterfalz / Altarfalz
Hier werden die beiden außenliegenden Seiten des Papierbogens zu gleichen Teilen ohne Überlappung nach innen geklappt. Im geschlossenen Zustand erinnert der Flyer an Fensterläden oder Flügeltüren. Man unterscheidet weiter zwischen:
- Zweibruch-Fensterfalz: Die Außenseiten werden nach innen geklappt, es entstehen 6 Seiten.
- Dreibruch-Fensterfalz: Die Außenseiten werden nach innen geklappt. Zusätzlich wird nochmal an der Stelle gefalzt, an der die beiden Seiten aufeinandertreffen. Es entstehen 8 Seiten.
Wickelfalz
Der Wickelfalz entsteht durch mehrere, parallele Falzungen, die in gleicher Richtung erfolgen. Das geschlossene Format wird so vom Empfänger an der Bruchkante entlang aufgewickelt. Informationen kommen erst Stück für Stück zum Vorschein, der Leser wird nicht sofort von der Masse an Inhalt überrollt. Dadurch eignet sich diese Falzart vor allem für die Vorstellung von Dienstleistungen oder Unternehmen.
Zickzackfalz / Leporellofalz
Beim Zickzackfalz - auch Leporellofalz genannt - wird ebenfalls mehrmals parallel gefalzt, allerdings im Gegensatz zum Wickelfalz abwechselnd in die entgegengesetzte Richtung. Dadurch entsteht eine Art Fächer mit mehreren Seiten. Das Umblättern geschieht dabei intuitiv: Es erinnert den Leser an das Umblättern von Buchseiten. Empfehlenswert ist dieser Falz vor allem bei Imagefoldern, Angebotsblättern, Speisekarten und vielem mehr.
Kreuzbruchfalz
Im 90° Winkel wird das Papier abwechselnd waagerecht und senkrecht gefalzt. Die Bruchkante ähnelt einem Kreuz - so erhält der Kreuzbruchfalz auch seinen Namen. Diese Falzart wird auch gerne mit anderen Falzen kombiniert, wodurch der Kreuzbruchfalz besonders viel Platz für Informationen bietet. Er eignet sich vor allem für umfangreiche Produktvorstellungen, Imagekampagnen oder Karten.
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